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Kühe vom Blitz erschlagen

Sie hatten unter einem Apfelbaum auf einer Weide nahe Gutenstetten (Landkreis Neustadt/Aisch Bad Windsheim, ca. 40 km westnordwestlich von Nürnberg) Schutz vor einem kurzen, aber heftigen Unwetter gesucht und genau das wurde acht Tieren zum Verhängnis. Sie wurden durch einen Blitz, der in den Baum schlug, getötet. Dies sei im Amtsbereich der erste Fall dieser Art nach Auskunft der Veterinärverwaltung des Landkreises. Auch in der Literatur sei ein solcher Vorfall zwar als möglich beschrieben, bislang aber noch nicht dokumetiert. Zu dem nach Aussage eines Veterinärmediziners "ganz außergewöhnlichen Ereignis" war es allem Anschein nach bereits am 2. August 2000 gekommen, auch wenn am Nachmittag nochmals ein Gewitter das Steinachtal heimgesucht hatte. Dort befand sich die Herde auf der von hohen Bäumen umsäumten Weide. Dass der verhängnisvolle Blitz ausgerechnet in den einzeln stehenden Apfelbaum einschlug, unter dem sich ein Teil der Rinder mit den Köpfen zum Stamm gewandt stellten, kann der betroffene Landwirt nicht verstehen. Er hatte die getöteten Tiere gefunden, als er nach den Wassertanks auf der Weide schauen wollte. Den wirtschaftlichen Schaden bezifferte er auf rund 20.000 DM. Zweifelsfrei ist, dass der Deckbulle (Limousin) sowie die sechs Fleckviehkühe und ein Kalb buchstäblich auf einen Schlag getötet wurden- von einer Spannung, die bei Blitzen nach Auskunft von Fachleuten 500 Millionen Volt und 100.000 Ampere erreicht. Sie warnen übrigens auch Menschen vor dem überlieferten Irrglauben, unter Bäumen Schutz zu suchen. Dass den sicheren Tod bedeuten kann, dokumentierte das tragische Bild der Tierkadaver.

Fränkische Landeszeitung, 4. August 2000
Jürgen Grauf am 3. September 2000

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Kontakt: Juergen.Grauf@wetterstation-kuelbingen.de